In Heilbädern die freie Zeit genießen

In Heilbädern die freie Zeit genießen

In Heilbädern die freie Zeit genießen

Die Vorstellung, in angestaubten und in Teilen aus der Zeit gefallenen Heilbädern Urlaube zu verbringen, mag für erlebnishungrige Menschen etwas verschroben daherkommen. Wir genießen diese Aktionsarmut und verpassen nichts beim Wandern und Fahrradfahren rund um die idyllisch und naturnah gelegenen Orte.

Die Ferienwohnungen sind erschwinglich und bieten Platz für Yoga und Couchsurfing, manchmal sogar für Sonnenbaden auf Balkon oder Terrasse.

Anreisen mit Fahrrad und Bahn: kein Problem, zur Not fahren wir das letzte Stück bereits auf zwei Rädern.

Langsam bewegt sich das fußläufige Leben in den Bädern, denn die Infrastruktur ist auf ältere und oft sich rehabilitierende Personen abgestimmt. Hektik und Eile haben keinen Platz – wir jedoch in Restaurants und Cafés fast immer, denn überfüllt ist es selten.

Spa und Kneippen sind für uns ein angenehmer Zeitvertreib, den die meisten Bäder in ihrem Portfolio haben. Verwunschene Lost Places besichtigen, das kann man in so manchem ehemals blühenden Kur- und Heilstädtchen ganz hervorragend: Verlassene und verwitternde Einrichtungen erzählen ihre Geschichten – viele davon mit uneitlem Charme.

Allerdings nervt uns der Autoverkehr jedes Mal aufs Neue: zu nah, zu laut, zu selbstverständlich, zu raumgreifend. Die Autos rücken uns hier überall – auf Straßen, in Cafés – viel dichter auf den Pelz als wir das von Großstädten gewohnt sind. Fortschrittliche Raumkonzepte sind rar: wenig Radwege, schlechter ÖPNV, kaum verkehrsberuhigte Einkaufszonen.

Trotzdem freuen wir uns auf die verbleibenden Reiseziele – von fast 350 Bädern in Deutschland haben wir erst etwa ein Zehntel besucht.