Die beste Zeit für uns, mit leichtem Gepäck zu wandern, ist der Sommer. Nur etwa 10 % unseres Körpergewichts soll der Rucksack wiegen. Wir haben uns mit Minimalausstattung daran gehalten: Kein Teil zu wenig und keins zuviel – so unser Resumée – hatten wir dabei. Für An- und Abreise nehmen wir gerne die Bahn, da fängt die Entspannung bereits auf dem Weg an. Das hat dieses Mal mit dem 49-Euro-Ticket richtig gut geklappt.
Die Gesamtstrecke von 250 km sind wir in 15 Etappen von Bingen zum Rolandseck mit drei Pausentagen gelaufen und haben die An- und Abstiege auf teilweise sehr verwunschenen Bergpfaden somit gut meistern können. Die Route ist liebevoll ausgewiesen und sofern wir aufmerksam auf die Schilder geachtet haben, konnten wir die Etappenziele ohne Verlaufen erreichen.
Wir hatten einen Wanderführer dabei und eine zustätzliche (digitale) Karte (Kompass oder outdooractive) empfiehlt sich trotzdem, falls der eigene Wunschweg doch mal von der ausgewiesenen Strecke abweicht.
Der Rheinburgenweg ist abwechlungsreich und gibt jeden Tag neue und wunderschöne Ausblicke auf das Rheintal sowie auf die daran liegenden Burgen frei. Einige davon haben wir sogar besichtigt.
Entgegen der häufig vorgeschlagenen Laufrichtung sind wir von Süden nach Norden gelaufen, damit die Sonne im Rücken steht und damit wir nicht etwaige Wandermitgenossen ständig wieder treffen.
Jedoch kaum eine Menschenseele haben wir auf der ganzen Strecke gesehen. Am Wochenende und in Stadtnähe sind uns manchmal ein paar joggende oder Hunde ausführende Menschen begegnet. Ansonsten hatten wir Wald, Wein und Stille um uns herum. Die Brombeeren waren leider erst an wenigen Stellen reif.
Die erste Woche war sengend – mein Mann hat dankenswerter Weise die ganze Zeit meine Wasserflasche getragen. In der zweite Hälfte war das Wetter milder und feuchter. Die Klamotten, die wir jeden Abend gewaschen haben, wurden somit nichtmehr so leicht trocken. Es ließen sich aber meistens Lösungen finden.
Boppart hat uns als Städtchen am besten gefallen, Bad Salzig hingegen kann man sich sparen. Die Burg Schönburg lohnt unbedingt einen Besuch, aber Burg Rheinstein können wir zum Übernachten leider nicht empfehlen.
Insgesamt eine tolle Wanderreise mit vielen kleinen und großen Erlebnissen, die ich nicht missen möchte.
Unbedingt nachahmenswert!