Seit Februar diesen Jahres bade ich regelmäßig in einem der Ricklinger Seen. Es tut mir gut. Versierte Eisbader wusssten zu berichten, dass die Wassertemperatur bei etwa 4°C liegt, mit jeder Woche nimmt sie geschätzt um 1°C zu. Es ist jedes Mal eine Überwindung, aber sofort nach dem Eintauchen ist der Kopf aus. Der Körper ist die Kommando-Zentrale. Er entscheidet wie lange ich drinbleibe — ohne Diskussionen.
Sofort nach dem Abtrocknen setzt das Glücksgefühl ein – Endorphinausschüttung und Entspannung gleichzeitig. Da schrecken mich weder die brutal abgeholzte Badeumgebung noch die Spanner per Auto vom Schnellweg ab.
Einzig die Wehmut, dass ich mir dieses Reset-Gefühl nicht schon 35 Jahre lang gegönnt habe, beschleicht mich hin und wieder; gepaart mit der Angst, wo wir werden baden können, wenn die Baufahrzeuge anrücken.